Wenn der Arzt den Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung hat oder eine Erkrankung ausschließen möchte, muss man sich oft einigen Untersuchungen unterziehen. So kann es z. B. der Fall sein, dass der Arzt eine Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie, kurz MRT, anordnet.
Im folgenden Artikel wollen wir einen kurzen Überblick darüber geben, wie Sie sich am besten auf die Untersuchung vorbereiten und was sie beachten müssen, wenn sie metallische Gegenstände oder Implantate im Körper haben.
Die Magnetresonanztomographie (MRT)
In der heutigen Zeit sind bildgebende Verfahren für die Diagnosefindung kaum noch wegzudenken. Eine Untersuchung mit dem Magnetresonanztomographen ermöglicht es, Beschwerden z. B. an Kopf, Knie und Halswirbelsäule darzustellen und Tumore und Entzündungen besser einschätzen zu können.
Im Vergleich zum konventionellen Röntgen oder der Computertomographie hat die Magnetresonanztomographie einen großen Vorteil: Der Patient ist keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Grund hierfür ist, dass die Magnetresonanztomographie anstelle von ionisierender Strahlung mit Magnetwirkung arbeitet.
Das richtige Verhalten während der Untersuchung
Die Magnetresonanztomographie stellt eine nicht-invasive und schmerzfreie Untersuchung dar. Doch wie funktioniert das eigentlich? Wer sich noch nie einer MRT Untersuchung unterziehen musste, wird sich sicherlich fragen, wie die Untersuchung abläuft und was zu beachten gilt.
Das MRT Gerät besteht aus einer Röhre mit einem eingebauten großen Magneten. Die eingebaute Spule sendet Radiowellen in den Körper. Diese werden anschließend im Körper verändert und wieder von der Spule aufgenommen.
Durch die veränderten Radiowellen ist es dann möglich, Bilder mit einer sehr hohen Auflösung zu berechnen.
Wie bereits erwähnt, besteht der Magnetresonanztomograph aus einer Röhre. Der Patient liegt während der Untersuchung in der Regel auf dem Rücken und wird auf einem fahrbaren Tisch in die Röhre gefahren. Wie weit der Patient in das MRT Gerät gefahren werden muss, hängt von der zu untersuchenden Region ab.
Um die bestmöglichen Aufnahmen während der Untersuchung zu erhalten, ist es von großer Wichtigkeit, sich während der Untersuchung so ruhig wie möglich zu verhalten und auf Bewegungen zu verzichten.
Vorbereitung auf die MRT Untersuchung
Wenn eine MRT Untersuchung bevorsteht, ist es nicht nur wichtig, zu wissen, wie die Untersuchung abläuft, sondern auch, wie man sich am besten darauf vorbereiten kann.
Da der Magnetresonanztomograph mit Hilfe von Magneten arbeitet und starke Magnetfelder erzeugt, ist es wichtig, ein paar Dinge vorab zu wissen und zu beachten.
Hierzu zählen vor allem Metalle und medizinische Implantate. Aber auch Piercings und Tattoos können ein Problem bei der Untersuchung darstellen. Warum genau der Körperschmuck problematisch sein kann, können Sie hier nachlesen!
Während sich metallische Gegenstände wie z. B. Schmuck, Schlüssel, Geldbeutel, Brillen, Haarklammern und Mobiltelefone zur Untersuchung ablegen lassen, sieht das bei Implantaten anders aus.
Ist eine MRT Untersuchung trotzdem möglich?
Untersuchung trotz Implantat
In Vorbereitung auf die MRT Untersuchung ist es wichtig, vorab ausreichend aufgeklärt zu werden. Hierzu zählt auch die Frage nach metallischen Gegenständen und Implantaten im Körper des zu Untersuchenden.
Bei der Frage nach Implantaten muss zudem unterscheiden werden, ob es sich um ein aktives oder nicht-aktives, d. h. passives Implantat handelt und ob dieses Implantat MRT tauglich ist.
Je nachdem, welche Art von Implantat der Patient in sich trägt, entscheidet sich das weitere Vorgehen.
Aktive Implantate
Zu den gängigen aktiven Implantaten zählen u. a.
- Herzschrittmacher
- Defibrillatoren
- Geräte der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT)
- Cochlea Implantate
Je nachdem, welches aktive Implantat der Patient im Körper trägt, kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Viele Hersteller schließen eine Untersuchung mit dem Magnetresonanztomographen sogar aus – häufig aus Sicherheitsgründen!
Das Problem bei den aktiven Implantaten stellen die starken Magnetfelder dar, mit denen das MRT arbeitet. Diese können während der Untersuchung dazu führen, dass die Elektronik das Gerät beeinträchtigt wird.
Das heißt, dass es zu Störungen, zu Beschädigungen oder sogar zu Umprogrammierungen kommen kann. Im schlimmsten Fall kann sich der Patient sogar verletzen.1
Passive Implantate
Bei den passiven Implantaten kann dies anders aussehen. Wichtig ist es daher stets, vorab den Patienten nach aktiven und passiven Implantaten zu betragen.
Trägt der Patient ein passives Implantat im Körper, ist es wichtig detaillierte Informationen zum Implantat einzuholen. Implantatausweise und Implantatdatenbanken können hierbei helfen.
Anschließend erfolgt die Entscheidung für der gegen eine MRT Untersuchung mit Hilfe einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung.2
Zu den passiven Implantaten zählen z. B.
- Herzklappenprothesen
- Gelenkprothesen und -nägel >6 Wochen
- Gefäßstents >72h
Nachteil einer MRT Untersuchung mit Implantat
Hat sich der Arzt dafür entschieden, die MRT Untersuchung trotz metallischer Gegenstände oder Implantat durchzuführen, können diese recht häufig zu Artefakten führen.
Das heißt, dass die Aufnahmen im schlimmsten Falle unbrauchbar sind, zumindestens aber zu Einschränkungen bei der Beurteilung führen können.3
Quellen
- Fischer, W., Lamadius, M. S., Mohls, R. & Schaefers, G. (2013). MRT bei aktiven Implantaten: Generelle Sicherheit gibt es nicht. Deutsches Ärzteblatt; 110(12): A-555 / B-494 / C-4941
- von Knobelsdorff, F., Bauer, W.R., Busch, S. et al. Sicherheit von nicht-aktiven kardiovaskulären Implantaten bei MRT-Untersuchungen (2021). Kardiologe15, 262–271. 2
- Graf, H., Lauer, U. A., Klemm, T., Schnieder, L. & Schick, F. (2015). Artefakte in der MRT durch Instrumente und Implantate. Zeitschrift für Medizinische Physik, 13(3), 165-170. https://doi.org/10.1078/0939-3889-001693
- PraktischArzt. MRT (Kernspintomografie). URL: https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/mrt/ Abrufdatum: 01.02.20224
- Deutsche Röntgengesellschaft. Magnetresonanztomografie: Keine Angst vor der Röhre. URL: https://cdn.drg.de/media/document/16283/mrt-keineangst.pdf Stand: November 2016. Abrufdatum: 01.02.20225