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Arteriosklerose

Letzte Aktualisierung: September 5, 2024

Arteriosklerose

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Unter einer Arteriosklerose versteht man eine Verengung der Schlagadern (Arterien) durch Ablagerungen aus Kalk und Fett. In der Folge kann es zu chronischen Durchblutungsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und im Ernstfall sogar zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen.

Wer gehört zu der Risikogruppe? Und welchen Einfluss haben Ernährungsweise und Lebensstil? Hier finden Sie die Antworten!

Wenn Gefäße verkalken

Grundsätzlich kann eine Arteriosklerose alle Blutgefäße betreffen, die das Blut vom Herzen in den Körper transportieren. Es kommt zu Ablagerungen an den Gefäßwänden aus Kalk, Fett und Geweben – so genannten Plaques, wodurch die Adern verengt werden und der Blutfluss ins Stocken gerät.

Im schlimmsten Fall bricht einer der Plaques auf. Die Folge: es bildet sich zusätzlich ein Pfropf aus Blutblättchen (Thrombus oder Blutgerinnsel). Dann droht der komplette Gefäßverschluss – ein Infarkt. Stellen Sie sich alte Rohrleitungen vor, in denen sich nach und nach Schwemmstoffe ablagern und die dadurch verstopfen – so in etwa funktioniert es.

Diese Veränderungen bleiben für die Betroffenen zunächst unbemerkt. Erst nach mehreren Jahren oder sogar Jahrzehnten machen sich die Folgen bemerkbar. Wie? Das hängt davon ab, welche Blutgefäße wie schwer betroffen sind.

Arteriosklerose

Eine schleichende Erkrankung mit schweren Folgen

Etwa die Hälfte aller Todesfälle in der westlichen Welt sind auf die Folgen einer Gefäßverkalkung zurückzuführen. Diese können sich z.B. folgendermaßen äußern:

  • Bei einer Arteriosklerose der Halsschlagader bzw. ihrer feinen Verästelungen droht ein Schlaganfall – gefolgt von Funktionseinschränkungen des Nervensystems (Sprachstörungen, Lähmungen).
  • Sind Gefäße in Becken und Beinen verengt, entsteht die so genannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Diese ist der medizinische Fachbegriff für das so genannte „Raucherbein“.
  • Ist die Durchblutung in den Nierengefäßen eingeschränkt oder unterbunden, sind Nierenfunktionsstörungen, Bluthochdruck oder im Ernstfall sogar Nierenversagen die Folge.
  • Eine Verengung der Herzkranzgefäße führt zu der sogenannten Koronaren Herzkrankheit und schlimmstenfalls zu einem Herzinfarkt.
  • Ist die Gefäßwand derart geschwächt, dass sie sich erweitert, kann ein Aneurysma entstehen.

Verkalkungen der Herzkranzgefäße

Sind die Herzkranzgefäße (Koronararterien) von einer Arteriosklerose betroffen, ist die Durchblutung des Herzmuskels gestört. Es kommt zur sogenannten Koronaren Herzkrankheit, die sich in ihrer chronischen Form durch Kurzatmigkeit und ein Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) äußert – insbesondere bei Anstrengungen.

Werden ein oder mehrere Herzkranzgefäße von einem Blutgerinnsel an den Plaques vollständig oder fast vollständig verschlossen, kann ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Es kommt es zu einem Herzinfarkt, der akuten Form der Koronaren Herzkrankheit. Hier ist schnelles Handeln gefragt!

Schon gewusst? Im Idealfall lässt sich dieser Ernstfall bereits durch eine frühzeitige Feststellung und Behandlung von Kalbablagerungen vermeiden.

Wie sich koronare Verkalkungen feststellen lassen

Wer beispielsweise an einer chronischen Koronaren Herzkrankheit leidet oder ein erhöhtes Risiko für eine Arteriosklerose bzw. einen Herzinfarkt bei sich vermutet, kann nach Absprache mit einem Arzt ein sogenanntes „Kalk-CT“ bei sich durchführen und damit den sogenannten „Kalkscore“ ermitteln lassen.

Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und erfolgt über drei Elektroden, die auf den Brustkorb der Betroffenen befestigt werden. Anschließend muss ca. 10 Sekunden die Luft angehalten werden. Jetzt heißt es: nicht bewegen, sonst werden die Aufnahmen des Computertomographen gestört bzw. verfälscht.

Übrigens: Die Strahlenexposition ist dabei äußerst gering – es droht keine Gefahr für den Körper!

In der Aufnahme des Kalk-CTs werden Verkalkungen an den Gefäßwänden der Herzkranzgefäße sichtbar gemacht und können daraufhin vom Arzt medizinisch beurteilt werden. Eventuell werden daraufhin Folgeuntersuchungen empfohlen und/oder eine Therapie eingeleitet.

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Die Behandlung von Gefäßverkalkungen

Gegen die schädlichen Ablagerungen in den Blutgefäßen lässt sich medizinisch grundsätzlich auf zwei Wegen vorgehen: mit Medikamenten (Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Gerinnungshemmer) und/oder mit einer Operation.

Die Wahl des Behandlungsverfahrens hängt von der Stärke und dem Ort der Verkalkungen sowie von den Voraussetzungen des Patienten (Alter, Begleiterkrankungen) ab.

Eine fortgeschrittene Verengung der Herzkranzgefäße muss in der Regel operativ behandelt werden:

  • Ist es infolge einer fortgeschrittenen Koronaren Herzkrankheit zu einem Herzinfarkt gekommen, wird das verschlossene Gefäß meist mit einem Herzkatheter-Eingriff geöffnet, um die Blutversorgung möglichst schnell wieder herzustellen. Dabei wird ein dünner Katheter in das betroffene Gefäß bis an die verengte Stelle eingeführt und wie ein Ballon aufgeblasen. Durch die Gefäßerweiterung kann das Blut wieder fließen und das Herz mit Sauerstoff versorgen.
  • Um einen erneuten Gefäßverschluss zu verhindern, kann während desselben Eingriffs ein kleines Röhrchen aus Drahtgeflecht (Stent) in das Gefäß eingebracht werden.
  • Bei einer fortgeschrittenen chronischen Koronaren Herzkrankheit kommt auch ein Bypass infrage. Hierbei wird das Blut über ein – in der Regel – körpereigenes Gefäß an der verengten Stelle vorbeigeführt und damit die Blutversorgung sichergestellt. Im Prinzip baut der Arzt eine Umleitung in den Blutkreislauf ein.

Neben medizinischen Maßnahmen spielen auch Bewegung, eine gesundere Ernährung und ein gesunder Lebensstil eine wichtige Rolle in der Behandlung von Arteriosklerose.

Risikofaktoren und Warnsignale

Sie haben Sorge, dass Sie eine Arteriosklerose entwickeln könnten oder sogar schon davon betroffen sind? Ihren Risikostatus können Sie leicht selbst überprüfen.

Die wichtigsten Risikofaktoren für Arteriosklerose sind:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Schlechte Blutfettwerte (insbesondere: hohe LDL-Cholesterinwerte)
  • Alter (>55 bei Männern, >65 bei Frauen)
  • Gefäßbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie
  • Tabakrauch
  • Fettleibigkeit
  • Mangelnde Bewegung
  • Psychosoziale Probleme (schwere Angststörungen, Depressionen)
  • Rheuma oder chronische Entzündungen
  • Schlafapnoe
  • Menopause bei Frauen

Ein früher Warnhinweis auf Arteriosklerose können außerdem Erektionsstörungen sein. Diese sollten deswegen ärztlich abgeklärt werden.

Das könnte Sie interessieren: Eine Verkalkung der Blutgefäße ist nicht auf kalkhaltiges Trinkwasser zurückzuführen. Die Ursachen für die Entstehung von kalkhaltigen Gefäßablagerungen sind komplex und an die oben genannten Risikofaktoren gebunden. Herzexperten zufolge können gesunde Menschen ebenso wie Herzpatienten unbedenklich Leitungswasser trinken, auch wenn sie aus einer Region mit sehr kalkhaltigem Wasser kommen.

So halten Sie Ihre Gefäße aktiv

Die gute Nachricht: Sie können selbst aktiv werden, damit es im besten Falle gar nicht erst zu Gefäßverengungen durch Ablagerungen kommt oder aber diese möglichst langsam und unproblematisch voranschreiten.

Folgende Tipps möchten wir Ihnen abschließend mit auf den Weg geben:

  • Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen – etwa mit reichlich Obst und Gemüse und wenig tierischen Fetten.
  • Verzichten Sie auf Tabakrauchen.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig – dies wirkt Bluthochdruck und Fettleibigkeit entgegen und verbessert die Durchblutung der Gefäße (auch, wenn schon bestehende Beschwerden bestehen).
  • Achten Sie als Diabetiker auf einen ausgewogenen Blutzuckerspiegel.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck und Ihre Blutfettwerte.
  • Vermeiden Sie andauernden Stress und psychische Belastungen.