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BWS Syndrom (Brustwirbelsäulensyndrom)

Letzte Aktualisierung: March 27, 2024

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Harmlose Beschwerden oder Operationsgrund? Das Brustwirbelsäulen Syndrom, kurz BWS Syndrom, ist vielfältig – sowohl in der Ursache, als auch in der Behandlung. Doch welche Beschwerden sind charakteristisch für die Erkrankungsbilder? Und welche Behandlungen werden empfohlen? Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen – und obendrein praktische Übungen für Zuhause!

Was hinter dem BWS Syndrom steckt

Das BWS Syndrom umfasst mehrere Ursachen für Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. Meist entstehen sie durch Blockaden, die verschiedene Ursachen haben können.

Häufige Auslöser sind degenerative Veränderungen der Brustwirbelsäule, beispielsweise durch Arthrose oder Bandscheibenvorfälle – oft verursacht durch häufiges Sitzen oder Bewegungsmangel.

Weitere Ursachen für BWS-Syndrome sind angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Wirbelsäule, wie zum Beispiel Skoliose, Unfälle oder osteoporotische Wirbelkörperbrüche. Ein BWS-Syndrom kann ebenso aber auch durch Entzündungen hervorgerufen werden, die durch Bakterien oder Viren entstehen.

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Symptome bei BWS Syndrom

Da es sich bei dem BWS-Syndrom um eine Sammlung verschiedener Beschwerden handelt, sind die Symptome vielfältig und gleichzeitig uncharakteristisch. Dennoch berichten Betroffene häufig von einem starken Druckgefühl und dumpfen Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule.

Zusätzlich gelten Atembeschwerden, Muskulaturverhärtungen und Klopfschmerzhaftigkeit als beschwerdetypisch. Der Großteil der Schmerzen ist von Bewegungen oder der Atmung abhängig, da die Brustwirbelsäule eine gelenkige Verbindung mit den Rippenbögen bildet.

Mögliche Ursachen eines BWS Syndroms

Nicht nur die Symptomatik ist in Bezug auf das BWS Syndrom variabel – auch die Ursachen sind unterschiedlicher Natur. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Gründe:

Blockaden
Blockaden im Bereich der Zwischenwirbelgelenke sind besonders typisch für das BWS Syndrom. Unter einer Wirbelblockade versteht man eine gestörte Gelenkfunktion und Beweglichkeit. Diese ist meist reversibel, d.h. die Blockade kann durch geeignete manuelle Behandlungen rückgängig gemacht werden.

Degenerative Veränderungen
Manche Erkrankungen können im Bereich der Wirbelsäule zu Veränderungen in Form von Knochenanbauten führen. Insbesondere die verschleißbedingte Arthrose gilt als Hauptauslöser für degenerative Veränderungen.

Die Folge: Starke, anhaltende Schmerzen im Rücken bzw. der Brustwirbelsäule.

Ein anderes Beispiel bildet der Bandscheibenvorfall, welcher jedoch nur mit etwa 2 % der BWS-Syndrome in Verbindung steht.

Fehlstellungen
Fehlstellungen der Wirbelsäule gelten ebenfalls als typische Auslöser eines BWS-Syndroms. Diese können einerseits angeboren, anderseits durch Unfälle oder osteoporotische Wirbelkörperbrüche verursacht sein und starke Schmerzen auslösen.

Auch die Erkrankungen Skoliose und Morbus Scheuermann fallen unter die Kategorie der Wirbelsäulenfehlstellung.

Entzündungen
BWS-Schmerzen können grundsätzlich auch von einer bakteriellen oder viralen Entzündung hervorgerufen werden.

Osteoporose
Die Osteoporose – auch Knochenschwund genannt – bezeichnet eine Erkrankung, die das Skelettsystem betrifft. Hierbei verringert sich der Kalziumgehalt der Knochen, wodurch die Knochendichte abnimmt und das Frakturrisiko zunimmt.

Daraus resultieren meist starke Schmerzen – insbesondere bei schwerwiegenden Wirbelkörperbrüchen.

So wird das BWS Syndrom diagnostiziert

Aufgrund der Ursachenvielfalt fällt die Diagnose eines BWS Syndroms bzw. der assoziierten Erkrankung nicht immer leicht. In der klinischen Untersuchung wird zunächst eine ausführliche Anamnese durchgeführt.

Hierbei handelt es sich um eine detaillierte ärztliche Befragung, um eindeutige Hinweise in der Krankengeschichte des Patienten zu finden.

Typische Fragen

  • Wo treten die Schmerzen auf?
  • Wie häufig treten die Schmerzen auf?
  • Wie lange dauern die Beschwerden an?
  • Mit welchen Bewegungen sind die Schmerzen verbunden?

Zusätzlich erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der nach unterschiedlichen Auffälligkeiten Ausschau gehalten wird:

  • Schmerzhafte Druckpunkte
  • Muskelverspannungen
  • Fehlhaltungen
  • Verkrümmung der Wirbelsäule
  • Vermindertes Dreh- und Bückvermögen des Patienten
  • Kraftverlust in Armen und Händen
  • Gestörte Muskelreflexe

Weitere Verfahren bei Verdacht auf BWS Syndrom

In manchen Fällen werden neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung sogenannte bildgebende Verfahren zur Diagnosestellung angewandt – insbesondere bei Verdacht oder Vorhandensein von schwerwiegenden Komplikationen.

Dazu zählt das Röntgenverfahren, die MRT und die CT sowie seltener auch eine Myelografie und Szintigrafie. Bei Verdacht auf bakterielle Ursachen (Entzündungen) oder einen Tumor können zusätzlich Laboruntersuchungen veranlasst werden.

Da ein BWS Syndrom immer mit einer eigenständigen Erkrankung im Zusammenhang steht, müssen stets Differenzialdiagnosen gestellt werden. Im Klartext heißt das, dass der Arzt alle Ursachen ausschließen muss, die für die Schmerzen verantwortlich sein können – selbst wenn sie per se nicht auf die Wirbelsäule zurückzuführen sind, aber dennoch BWS-typische Schmerzen verursachen.

Schon gewusst? Einige Rückenexperten erstellen sogar 3D Wirbelsäulenrekonstruktionen, um Auffälligkeiten noch besser erkennen zu können.

So wird das BWS Syndrom behandelt

Da es sich bei dem BWS-Syndrom nicht um eine eigenständige Erkrankung handelt, kann hierbei keine Pauschalantwort geliefert werden. Die Wahl der Therapie hängt somit mit der eigentlichen Ursache zusammen.

Als Behandlung der Erkrankungen reicht in vielen Fällen eine Physiotherapie oder physikalische Therapie aus, um die BWS-Schmerzen zu lindern.

Nur in seltenen Fällen muss eine Operation durchgeführt werden, um die Nerven des Rückenmarks nachhaltig zu entlasten.

Das können Sie selber tun

Es gibt zahlreiche Übungen, um die Haltung zu korrigieren sowie die Rückenmuskulatur zu kräftigen – und gleichzeitig die Schmerzen zu bekämpfen. Und das Beste: Sie können diese Übungen bequem von Zuhause aus machen. Sie benötigen lediglich eine rückenschonende Unterlage und ein paar Minuten Zeit.

Beliebte und effektive Übungen

  • Katzenbuckel
  • Kuhrücken
  • Rotation im Vierfüßlerstand
  • Yoga-Postion: Kind