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Sportlerherz

Letzte Aktualisierung: September 5, 2024

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Per Definition handelt es sich bei dem Begriff „Sportlerherz“ oder auch „Sportherz“ um eine sogenannte Kardiomegalie, d. h. um eine Vergrößerung des Herzens. Fakt ist: Die Vergrößerung des Herzens ist an sich keine Krankheit, sondern ein Symptom einer anderen Krankheit.

Wer genau davon betroffen ist und welche Krankheiten dahinterstecken, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Sportlerherz wird selten durch Sport verursacht

In seltenen Fällen kann es bei Ausdauersportlern zu einer Vergrößerung des Herzens und einer Verdickung des Herzmuskels kommen – man spricht dann von einem Sportlerherz.

Häufig wird eine Vergrößerung des Herzens jedoch nicht durch Sport verursacht, sondern durch Krankheiten, die es angreifen und dadurch dazu bringen, dauerhaft stärker als gewöhnlich zu schlagen.

Da das Herz ein Muskel ist, vergrößert es sich durch das krankheitsinduzierte „Training“ entsprechend mit potenziell gefährlichen Folgen. Faktoren und Erkrankungen, die das Herz negativ „trainieren“, sind:

Wie es zum Sportlerherz kommt

Ein hoher Blutdruck zwingt das Herz dazu, stärker zu schlagen, sodass sich der Herzmuskel der Mehrbelastung anpasst, sich also vergrößert und verdickt. Bei einer Beeinträchtigung der Herzklappenfunktion (z. B. durch Rheuma, Herzdefekte oder Infektionen) wird der Blutfluss im Herzen gestört, sodass das Herz das Defizit mit der Pumpleistung kompensieren muss und sich infolge dessen vergrößert.

Auch strukturelle Erkrankungen des Herzens wie die Kardiomyopathie können zur Vergrößerung des Herzens führen.

Des Weiteren können Anämien eine Kardiomegalie verursachen: Durch den Mangel an gesunden roten Blutkörperchen kann der Sauerstoff nicht optimal durch den Körper transportiert werden, sodass das Herz mehr schlagen muss, um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen.

Unbehandelt kann die Krankheit also zu einem schnellen und unregelmäßigen Herzschlag führen.

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Sportlerherz und Risikofaktoren

Wussten Sie, dass auch Schilddrüsenerkrankungen zu Herzproblemen und einem vergrößerten Herzen führen können? Dafür kommen sowohl eine Unter-als auch eine Überfunktion der Schilddrüse infrage.

Ebenfalls negativ wirkt sich eine Hämochromatose auf das Herz aus: Hierbei können Betroffene kein Eisen verstoffwechseln, sodass sich dieses in den Organen ablagert und eine Vergrößerung des Herzmuskels begünstigt. Insgesamt können Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Kardiomegalien in der Familie, angeborene Herzdefekte und Herzklappenerkrankungen eine krankhafte Vergrößerung des Herzens begünstigen.

In seltenen Fällen wird eine Kardiomegalie tatsächlich durch ein hohes Sportpensum verursacht –z. B. bei Ausdauersportlern. Dabei ist die Vergrößerung auf die physiologische funktionelle und strukturelle Anpassung des Herzens an die wiederkehrende sportliche Belastung zurückzuführen: Die Funktion des Sportlerherzens ist unter Ruhe normal und steigt unter Belastung adäquat an, sodass eine Behandlung in dem Fall nicht nötig ist. Epidemiologische Daten deuten sogar darauf hin, dass der Leistungssport die Lebenserwartung erhöht.

Symptome und Diagnosestellung bei Sportlerherz

Bei der Kardiomegalie ist das Herz im Vergleich zum normalen Herz krankhaft vergrößert, was deutliche, aber auch unscheinbare Symptome verursachen kann und ein hohes Gefahrenpotenzial birgt. Wird die Kardiomegalie frühzeitig erkannt, kann es „abtrainiert“ werden, sodass negativen Folgen vorgebeugt werden kann. Symptome, die auf eine Kardiomegalie hindeuten können, sind:

Diese lassen sich über verschiedene Diagnoseverfahren erkennen. Da eine Kardiomegalieim Vergleich zum normalen Herz strukturelle Auffälligkeiten aufweist, können diese bei einer Röntgenaufnahme, einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust festgestellt werden.

Des Weiteren kann bei einem sogenannten Stress-Test ermittelt werden, wie gut das Herz bei körperlicher Anstrengung funktioniert und so auf eine Kardiomegalie aufmerksam werden.

Außerdem können mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) Herzrhythmusstörungen diagnostiziert werden, die wiederum Rückschlüsse auf einen möglicherweise vergrößerten Herzmuskel erlauben.

Wie man einem Sportlerherz vorbeugen kann

Wie bei vielen gesundheitlichen Beschwerden gilt auch bei Kardiomegalie: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Mit einer gesunden Ernährung, mäßiger sportlicher Aktivität und einem moderaten Konsum von Alkohol und Zigaretten kann Kardiomegalien vorgebeugt werden. Wenn es trotz Prävention zu einer Vergrößerung des Herzens kommt, sollte eine Therapie gewählt werden, die die zugrundeliegende Ursache behandelt.

Im Fall von Bluthochdruck können Medikamente zur Blutdrucksenkung verabreicht werden.

Bei Herzarrhythmien hingegen sollten ebenfalls zielgerichtet therapiert werden.