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Einfluss von Strahlentherapie auf das Herz

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Letzte Aktualisierung: January 23, 2025

Strahlentherapie Radiotherapie
MRT TERMIN

Die Strahlentherapie ist neben der Chemotherapie eine häufig gewählte Behandlungsform bei Krebs. Diese wird eingesetzt, um Tumore zu verkleinern, zu zerstören und/oder das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Während sie oft sehr effektiv ist, können Strahlentherapien auch Nebenwirkungen haben – eine der möglichen langfristigen Folgen betrifft das Herz. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Strahlentherapie und den Einfluss auf das Herz.

Wichtig: Nicht jeder Tumor kann mit einer Strahlentherapie behandelt werden, da sie nicht in allen Fällen die geeignetste Option darstellt. Bevor eine Strahlentherapie in Erwägung gezogen wird, müssen verschiedene Faktoren geprüft werden. Dazu gehören unter anderem die Größe und Lage des Tumors, die biologischen Eigenschaften des Tumorgewebes sowie die Durchblutung des Tumors. Diese und weitere Fragen werden im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin gründlich besprochen, um die bestmögliche Behandlungsmethode für Sie zu bestimmen. Behandlungen müssen individuell angepasst sein, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.

Was ist eine Strahlentherapie?

Die Strahlentherapie (auch Radiotherapie genannt) ist eine medizinische Behandlung, bei der hochenergetische Strahlen eingesetzt werden, um Krebszellen zu zerstören oder deren Wachstum zu hemmen. Sie kann als alleinige Behandlung oder in Kombination mit anderen Therapien wie Operation oder Chemotherapie durchgeführt werden.

Es gibt verschiedene Formen der Strahlentherapie. Dazu gehören:

  • Externe Strahlentherapie: Die Strahlenquelle befindet sich außerhalb des Körpers und wird gezielt auf den Tumor gerichtet.
  • Brachytherapie: Eine Strahlenquelle wird direkt in oder in die Nähe des Tumors eingebracht.

Zusätzlich gibt es noch die Form der nuklearmedizinische Radionuklidtherapie, bei der radioaktive Medikamente eingesetzt werden, die sich im Tumor anreichern und so Zellen zerstören können.

Strahlentherapie Einfluss Herz

Wann wird eine Strahlentherapie gemacht?

Die Strahlentherapie wird vor allem bei Krebsarten eingesetzt, die lokalisiert sind und gut durch Bestrahlung behandelt werden können. Sie wird oft bei Brustkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Gebärmutterhalskrebs und Kopf-Hals Tumoren verwendet.

Strahlentherapie kann zu verschiedenen Zeitpunkten der Behandlung eingesetzt werden:

  • Vor der Operation: Um den Tumor zu verkleinern und die Operation zu erleichtern.
  • Nach der Operation: Um verbliebene Krebszellen zu zerstören und das Risiko eines Rückfalls zu verringern.
  • Als primäre Behandlung: Bei inoperablen Tumoren oder als Hauptbehandlung.

Nebenwirkungen bei einer Strahlentherapie

Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der Strahlentherapie Nebenwirkungen auftreten. Diese hängen von der behandelten Körperregion ab.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Hautreaktionen wie Rötung oder Trockenheit
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schmerzen oder Entzündungen im Bereich der Bestrahlung
  • Übelkeit oder Appetitlosigkeit

Die Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend und lassen nach Abschluss der Behandlung nach.

Strahlentherapie und Herzgesundheit

Ein besonders wichtiger Aspekt der Strahlentherapie ist die mögliche Belastung des Herzens, besonders wenn der Brustkorb bestrahlt wird. Moderne Bestrahlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Radiotherapie oder atemsynchronisierte Bestrahlung haben das Risiko für Herzschäden erheblich reduziert. Diese Techniken minimieren die Strahlenexposition des Herzens, indem sie den Strahlengang genau an die Tumorlokalisation anpassen.

Trotz dieser Fortschritte betonen Piroth et al. (2019, Quelle) und Taylor et al. (2017, Quelle) in ihren Studien, dass auch mit modernen Bestrahlungstechniken weiterhin Risiken bestehen. So ist das Herz zwar in vielen Fällen besser geschützt als in der Vergangenheit, jedoch können auch geringe Strahlendosen langfristig zu kardiovaskulären Problemen führen. Das bedeutet, dass eine anhaltende kardiologische Betreuung notwendig ist, um das Risiko von Herzkrankheiten, wie koronaren Herzkrankheiten oder Herzinsuffizienz, langfristig gering zu halten.

Die neuesten Entwicklungen der Technik zeigt ein Artikel der DEGRO (Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie) (2018, Quelle), dass mit der neuesten Technik und der präzisen Strahlendosierung das Risiko von Herzschäden bei Brustkrebsbehandlungen heutzutage nahezu ausgeschlossen werden kann. Der Artikel stützt sich auf eine große retrospektive Kohortenstudie, die die positive Entwicklung der Strahlentechnologie unterstreicht und zeigt, dass moderne Techniken tatsächlich eine sehr geringe Strahlenexposition des Herzens mit sich bringen.

Dennoch schließt dies nicht aus, dass die Herzgesundheit außer Acht gelassen werden kann. In der Kohortenstudie wird darauf hingewiesen, dass noch mehr Studien mit längeren Nachbeobachtungszeiträumen und genaueren Informationen zur Strahlendosis am Herzen notwendig sind. Dies würde helfen, Risikopatient*innen besser zu erkennen und gezielt zu betreuen.

Strahlentherapie Herz Gesundheit

Prävention wirkt!

Zur Vermeidung von Herzschäden im Zusammenhang mit der Strahlentherapie ist Prävention wichtig.

Dazu gehören:

  • Frühzeitige Planung: Bei der Planung der Strahlentherapie wird das Herz als Risikoorgan berücksichtigt, und die Bestrahlungstechnik wird entsprechend angepasst.
  • Verwendung moderner Strahlentechniken: Neueste Technologien helfen, das Herz zu schonen und die Strahlenexposition zu minimieren.
  • Kardiologische Überwachung: Regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks sind besonders wichtig für Patienten mit erhöhtem Risiko.
  • Gesunder Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen tragen dazu bei, die allgemeine Herzgesundheit zu fördern und das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen zu senken.

Die Strahlentherapie ist eine wichtige Therapieform der Krebsbehandlung. Moderne Fortschritte in der Technik sinken signifikant das Risiko von Herzschäden. Dennoch ist es wichtig, dass Patient*innen über die möglichen Risiken informiert werden und dass eine regelmäßige Überwachung nach der Therapie erfolgt. Prävention und eine enge Zusammenarbeit zwischen Onkolog*innen und Kardiolog*innen sind wichtig, um die bestmöglichen Ergebnisse für Krebspatient*innen zu erzielen.

Wie Chemotherapie das Herz beeinflusst, können Sie hier weiterlesen: Einfluss von Chemotherapie auf das Herz