Zum Inhalt springen

Erektile Dysfunktion

Letzte Aktualisierung: October 15, 2024

Erektile Dysfunktion

Wichtige Links:

KONTAKT
MRT TERMIN
LIVE CHAT
FRAGEN (FAQ)

Die Sexualität des Mannes kann durch verschiedene Störungen beeinträchtigt werden. Die am häufigsten auftretende Störung ist die erektile Dysfunktion, die sogenannte Erektionsstörung.

Was selten beachtet wird: Erektionsstörungen können Folge anderer Erkrankungen, wie z. B. des Herzens sein!

Erektile Dysfunktion

Ursachen erektiler Dysfunktion

Die Erektion des Mannes bedarf eines Zusammenspiels des Nervensystems, Hormonen, Muskeln, als auch Blutgefäßen. Durch den Einfluss verschiedener Bereiche des Körpers auf die Erektion wird deutlich, dass Erektionsstörungen vielfältige Ursachen haben können.

  • Alkoholkonsum
  • Nikotinkonsum
  • Diabetes mellitus
  • Koronare Herzerkrankung
  • Neurologische Krankheiten
  • Arterielle Durchblutungsstörungen
  • Fehlbildungen der Genitalien
  • Folgen operativer Eingriffe in der Beckenregion
  • Einnahme von Medikamenten
  • Psychische Probleme

Neben all diesen verschiedenen Ursachen kann insbesondere das Alter einen Einfluss auf die Erektion des Mannes haben. Während bei jüngeren Männern noch eher psychische Gründe die Ursache für erektile Dysfunktionen sein können, sind häufig körperliche Erkrankungen der Auslöser im Alter.

Der Einfluss von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems auf den Körper wird oftmals unterschützt. Nicht selten können diese Krankheiten einen großen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit des Mannes haben beziehungsweise eine Begleiterscheinung darstellen.

Die wichtigsten Herz- und Gefäßerkrankungen, die man bei erektilen Dysfunktionen stets im Hinterkopf haben sollte und Einflussfaktor sein können, sind:

Arteriosklerose, Diabetes und die Nebenwirkungen von Medikamenten sind bei in den meisten Fällen verantwortlich für das Entstehen erektiler Dysfunktionen. Nicht selten kommt es bei der erektilen Dysfunktion zu einer gestörten Durchblutung des Penis. Grund hierfür stellt die Arteriosklerose dar, d. h. die Verkalkung der blutversorgenden Gefäße.2

Der Einfluss der Gefäße

In 45% der Fälle sind Arteriosklerose und Anomalien der Gefäße die Ursache erektiler Dysfunktionen. Ursächlich hierfür ist, dass bei der Arteriosklerose nicht nur die Gefäße verkalken können, die das Herz und Gehirn versorgen, sondern auch die Blutgefäße in der Region des Penis betroffen sein können.

Diese Verkalkungen können dann zu Durchblutungsstörungen führen und demzufolge die Erektion negativ beeinflussen. Begünstigt wird das Entstehen einer Arteriosklerose durch Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen sowie erhöhte Blutfettwerte.

Zusätzlich zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen können auch die Medikamente, die zur Behandlung dieser eingesetzt werden, Einfluss auf die Erektionsfähigkeit haben. Das heißt, die Erektionsstörung kann eine Nebenwirkung des verschriebenen Medikaments darstellen.

Tritt eine erektile Dysfunktion auf, ist oftmals unklar, ob allein die Herzerkrankung Einfluss hat oder das Medikament. Erkenntlich wird der Zusammenhang erst bei Absetzen bzw. Wechsel des Medikaments.

Folgende Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Erektion beeinflussen:

  • Medikamente bei Bluthochdruck (Beta-Rezeptoren-Blocker und ACE-Hemmer)
  • Medikamente mit entwässernder Wirkung (Diuretika)
  • Medikamente bei Herzschwäche (Digoxin und ACE-Hemmer)
  • Medikamente bei Herzrhythmusstörungen (Antiarrythmika)

Symptome erektiler Dysfunktion

Eine Erektionsstörung liegt vor, wenn innerhalb von 6 Monate bei grob 70% der sexuellen Versuche die Erektion nicht ausreichend war beziehungsweise nicht so lange aufrechterhalten werden konnte, um einen befriedigen Geschlechtsakt zu vollziehen.

Es lassen sich eine primäre und eine sekundäre Erektionsstörung voneinander unterscheiden. Während die primäre Erektionsstörung schon immer vorhanden ist, kann die sekundäre im Laufe des Lebens auftreten.

Eine Studie der Universität Köln fand im Jahr 2000 heraus, dass bereits ca. 10% der Männer im Alter von 40 bis 49 Jahren unter Erektionsstörungen leiden. Bei den 60 bis 69 Jährigen war bereits jeder dritte Mann betroffen. Bei den 70 bis 80 Jährigen sogar jeder zweite!

Kurzum lässt sich daraus schließen, dass Erektionsstörungen mit dem Alter zunehmen und keine Seltenheit darstellen.2

Auf dem Weg zur Diagnose

Hat der Betroffene den Schritt zum Arzt gewagt, besteht der erste Schritt der Untersuchung in einer ausführlichen Befragung. Hierbei werden Fragen zur Libido, zum Sexualleben und zur Selbstbefriedigung gestellt. Auch eventuelle Störungen des Samenergusses sind Teil der Anamnese. Für die Befragung werden oftmals standardisierte Fragebögen verwendet.

Neben der sexuellen Befragung werden die familiäre und berufliche Situation beleuchtet, nach Allgemeinerkrankungen gefragt oder die Einnahme von Medikamenten abgefragt. Da Medikamente einen Einfluss auf die Erektionsleistung haben können, ist die Abfrage danach von großer Bedeutung.

Auch vergangene Operationen im Bereich des Beckens, Bandscheibenvorfälle, Bluthochdruck oder Diabetes können Indikatoren für die Entstehung von Erektionsstörungen sein und sollten durch den Arzt abgefragt werden.

Im Rahmen der klinischen Untersuchung steht folgendes im Fokus:

  • Größe und Volumen der Hoden
  • Veränderungen der Prostata
  • Überprüfung sekundärer männlicher Geschlechtsmerkmale
  • Untersuchung der Schwellkörper auf verhärtete Bindegewebsstränge
  • Veränderungen am Genital (außen)
  • Messung von Blutdruck
  • Messung von Arm-, Becken- und Beinpulsen
  • Untersuchung der Brustdrüsen (Hormonstatus)
  • Untersuchung des Blutes (Testosteron, Prolaktin, Schilddrüse, Blutfette etc.)

Untersuchungsmethoden bei Verdacht auf erektile Dysfunktion

  • Penis-Doppler / Duplex-Sonographie zur Untersuchung des Blutzufluss und -abfluss des Penis
  • Nokturne penile Tumeszenz Messung (NTP) zur Untersuchung von Erektionen während des Tiefschlafs
  • Schwellkörper-Injektionstest (SKIT) zur Untersuchung der Funktionsfähigkeit der Schwellkörper
  • Arterielle Angiographie / Kavernosometrie / Kavernosografie zur Untersuchung der Arterien, Schwellkörper, Venen
  • Urethrozystometrie / Urethrozystrografie zur Untersuchung der Harnröhre und Harnblase
  • Neurologische Untersuchung zur Untersuchung des Nervensystems auf Störungen
  • Psychologische Untersuchung zur Untersuchung psychischer Ursachen
  • Durchführung eines Belastungs-EKG zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung

Die Behandlung erektiler Dysfunktionen

In welchem Ausmaß eine Erektionsstörung behandelt wird, hängt davon ab, welche Ursache vorliegt. Steckt hinter der erektilen Dysfunktion eine körperliche Ursache wie z. B. Bluthochdruck, erhöhte Blutwerte oder Diabetes gilt es als erstes, diese ausreichend zu behandeln.

Ebenso können die Reduktion oder gar der komplette Verzicht von Nikotin und Alkohol einen positiven Effekt auf die Behandlung haben.

Liegt der Verdacht vor, dass bestimmte Medikamente einen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit des Mannes haben, obliegt es dem Arzt abzuwägen, ob es zum Absetzen der Medikamente oder zu einem Ersatz des Medikamentes durch ein anderes kommen sollte.

Behandlungsmöglichkeiten bei erektiler Dysfunktion

Abgesehen von einer Wechselwirkung mit Medikamenten oder anderen Erkrankungen gibt es zur Behandlung erektiler Dysfunktion verschiedene Therapiemethoden.

Medikamentöse Behandlung

  • Einsatz von Phosphodiesterase-Hemmern (PDE-5-Hemmer) wie z. B. Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil. Sie helfen dabei, die Schwellkörper zu entspannen. Ziel der Medikamente ist die Erschlaffung der glatten Muskelzellen, die sich in den Schwellkörpern befinden. Das heißt: Sind die Schwellkörper entspannt, ist eine bessere Blutzufuhr möglich und somit eine stärkere Erektion.
  • Gabe von Injektionen, Pflastern oder Tabletten mit dem Wirkstoff Testosteron bei Mangel

Die Verabreichung von Yohimbin als sogenanntes „Aphrodisiakum“ sowie Apomorphin werden bei der Behandlung erektiler Dysfunktion nicht mehr so häufig eingesetzt.

Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie (SKAT)

Der Betroffene injiziert sich vor dem Geschlechtsverkehr Prostaglandin E1 oder Papaverin in den Schwellkörper des Penis. Daraufhin erschlafft, wie bei PDE-5-Hemmern, die Muskulatur des Penis. Die Blutzufuhr wird erhöht.

Transurethrale Applikation vasoaktiver Substanzen (MUSE)

Der Betroffene verabreicht sich über die Harnröhre durch einen Applikator Prostaglandin E1. Diese führt ebenfalls zur Entspannung der glatten Muskelzellen. Die Blutzufuhr erhöht sich. Die Erektion wird verstärkt.

Vakuum-Erektionspumpen

Der Betroffene bedient sich einer mechanischer Erektionshilfe. Durch den erzeugten Unterdruck wird der Penis mit Blut gefüllt. Eine Erektion kann ausgelöst werden.

Operative Verfahren

Neben den vorherigen Möglichkeiten zur Behandlung von Erektionsstörungen können auch operative Verfahren in Frage kommen. Hierzu zählen Eingriffe, bei dem der Patient ein Schwellkörperimplantat eingesetzt bekommt sowie eine Art Bypass-Operation an den Arterien und Venen, die den Blutfluss verbessern soll. Dieses Verfahren wird jedoch nur noch selten eingesetzt.

Prognose bei erektiler Dysfunktion

Wie so oft bei Erkrankungen gilt auch bei Erektionsstörungen: Je früher der ärztliche Rat gesucht wird, umso besser sind die Chancen auf Heilung.

Wie die Studie2 aus Köln zeigte, sind Erektionsstörungen ein häufiges Problem. Im Laufe der Zeit haben sich zudem viele verschiedene Behandlungsmethoden etabliert.

Scheuen Sie daher nicht davor, das Problem bei Ihrem Arzt anzusprechen – Sie sind nicht allein damit!

Quellen