Wie bleiben gesunde Menschen eigentlich gesund? Die Antwort ist simpel: Durch Prävention! Experten schätzen, dass rund 80 % der Herz-Kreislauf-Erkrankungen verzögert oder gar vermieden werden könnten, wenn Betroffene ihre Lebensgewohnheiten entsprechend der empfohlenen Maßnahmen anpassen würden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin häufigste Todesursache
Meist unbemerkt, dann ignoriert: Ein Großteil der Betroffenen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen lässt seine Beschwerden lange Zeit unbehandelt, da die unspezifischen Symptome meist keinen Grund zur Besorgnis erzeugen. Ohne entsprechende Therapie können Herz-Kreislauf-Erkrankungen jedoch enorme Schäden am Herzmuskel verursachen – oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Deswegen sind eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sowie eine langfristige Prävention enorm wichtig.
Hinter dem Sammelbegriff Herz-Kreislauf-Erkrankung steht eine ganze Reihe verschiedener Krankheitsbilder rund um das Herz und die Blutgefäße.
Zu den häufigsten Erkrankungen dieser Art zählen die Koronare Herzerkrankung, Bluthochdruck, Herzmuskelentzündungen und Herzrhythmusstörungen.
Doch auch zahlreiche andere Herzleiden gehören per Definition zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie zum Beispiel:
- Herzklappenfehler
- Herzinsuffizienz
- Kardiomyopathie
- Periphere arterielle Verschlusskrankheiten
Diese Gewohnheiten sollten Sie vermeiden
Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen oder sogar auslösen können. Wer seine Gesundheit also langfristig schützen möchte, sollte diese negativen Gewohnheiten durch einen gesünderen Lebensstil ersetzen.
Dies beugt im Übrigen nicht nur sämtlichen Herzleiden, sondern auch zahlreichen Nachfolgeerkrankungen sowie anderen Krankheitsbilder vor.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat bezüglich der Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen folgende Faustregel postuliert: Je mehr Risikofaktoren gleichzeitig bei einer Person bestehen, desto gefährdeter ist sie.
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Hohe Cholesterin-Werte erhöhen das Risiko für Gefäßerkrankungen
Unterschätzer Risikofaktor: Zu viel Fett im Blut kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Unter dem Sammelbegriff Lipide versteht die Medizin alle Fette bzw. fettähnlichen Substanzen, die im Blut vorkommen können.
Das bekannteste Beispiel ist das sog. Cholesterin – ein wichtiger Baustein der Zellmembran, der besonders häufig in Eigelb, Butter und Schalentieren vorkommt.
Ist der Cholesterinspiegel im Blut über dem Normwert von 150 bis 200 Milligramm, können entzündungsfördernde Prozesse im Körper ausgelöst werden – die wiederum zu Herzleiden führen können.
Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland leidet an Bluthochdruck
Ein weiterer Risikofaktor ist der Blutdruck, dessen Höhe von Herzschlag, Spannung und Elastizität der Gefäßwände sowie dem Widerstand der Arterien abhängig ist. Insbesondere Übergewicht, Bewegungsmangel, schlechte Ernährung und Stress sorgen dafür, dass unser Blutdruck in die Höhe schießen kann.
Bestimmte Medikamente haben einen blutdrucksenkenden Effekt, jedoch sollte eine Umstellung der Lebensweise dringend erfolgen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Das Risiko von Tabakkonsum für das Herz
Zigarettenrauch enthält nachweislich mehr als 1000 gesundheitsbelastende Giftstoffe – darunter Nikotin und Kohlenstoffmonoxid – und gilt bei vielen Erkrankungen als Auslöser oder Beschleuniger. Besonders im Falle der Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt das Laster als einer der größten Risikofaktoren: Die im Rauch enthaltenen Stoffe wirken gefäßverengend und blutdrucksteigernd.
Zusätzlich kann das Rauchen arteriosklerotische Veränderungen und schwerwiegende Blutgerinnsel auslösen, die auf die gesteigerte Haftfreudigkeit der Blutplättchen zurückzuführen ist. Das Risiko von Rauchern an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, ist wahrscheinlich um das Zweieinhalbfache erhöht – ebenso die Gefahr vom plötzlichen Herztod.
Hierbei gilt: Je länger Sie rauchen, desto höher ist das Risiko.
Mangelnde Bewegung schwächt die Pumpkraft des Herzens
Sport ist Mord? Im Gegenteil: Zahlreiche Experten sind sich einig, dass zu wenig Sport einen begünstigenden Effekt für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erzeugt. Hierbei spielt auch die Digitalisierung eine Rolle: Da sowohl die Arbeit, als auch das Privatleben größtenteils „online“ stattfindet, kommt regelmäßige Bewegung oft zu kurz. Dabei könnten bereits 150 Minuten moderater Sport pro Woche gefährliche Herzleiden verzögern bzw. vermeiden.
Übergewicht und falsche Ernährung schaden dem Herzen
In Deutschland sind rund 67 % der Männer und 53 % der Frauen übergewichtig – und die Zahl an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen nimmt ebenfalls rasant zu. Grund dafür sind unausgewogene Ernährungsweisen und übermäßige Kalorienaufnahme.
Übergewicht ist ein großer Risikofaktor, wenn es um Herz-Kreislauf Erkrankungen geht: Die Blutzucker- und Blutfett-Werte sowie der Blutdruck steigen an und verursachen ein Folgerisiko. Außerdem tendieren übergewichtige Menschen zu einem bewegungsarmen Alltag, der ebenfalls Herzleiden begünstigen kann.
Körper und Psyche sind eng verbunden
Stress ist ein häufig unterschätzter Risikofaktor. Wenn wir überfordert, angespannt, verängstigt oder besorgt sind, schüttet unser Körper die sog. Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus. Bildet sich im Blut eine zu hohe Konzentration dieser Hormone, können die Blutgefäße langfristige Schäden erleiden, die sich wiederrum in Herz-Kreislauf-Erkrankungen widerspiegeln.
Wer phasenweise gestresst ist, muss sich keine Sorgen machen. Aber insbesondere dauergestresste Menschen oder Personen, bei denen Entspannung schlicht unmöglich wird, ist das Risiko von Herzerkrankungen deutlich erhöht.
Veränderungen der Lebensweise verringern das Risiko
Die gute Nachricht: Jeder Mensch kann die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aktiv in die Hand nehmen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Umstellung der Gewohnheiten zugunsten der Gesundheit – und das wird gleich doppelt belohnt: Sie minimieren nicht nur das Risiko von schweren Herzleiden, sondern auch zahlreichen anderen Erkrankungen. Außerdem verbessern Sie ihre körperliche und geistige Leistung – warum also noch warten?
Mit diesen Anpassungen verzögern und vermeiden Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
- Mit dem Rauchen aufhören
- Mehr Sport treiben
- Gesund ernähren
- Besseres Stress-Management bzw. mehr Entspannung
- Gewicht reduzieren
- Regelmäßig den Blutdruck messen lassen
- Cholesterin und Blutzucker messen lassen
Priv.-Doz. Dr. med. Henning Steen
Facharzt für Kardiologie und Head of Cardiac Imaging medneo
In den letzten vier Jahren war Herr Priv.-Doz. Dr. Steen als Leiter des Zentrums für Kardiale Bildgebung (ZKB) am Marienkrankenhaus in Hamburg prägend tätig. Er baute das Institut zu einem der größten Kardio-MRT-Zentren Deutschlands aus.
Quellen
- Robert Koch-Institut, Journal of Health Monitoring 2017; 2(1).
- https://adipositas-gesellschaft.de/ueber-adipositas/praevalenz Abrufdatum: 23.09.2021
- https://www.gesundheitsforschungbmbf.de/files/Herz_in_Gefahr_barrierefrei.pdf Abrufdatum: 23.09.2021
- https://leitlinien.dgk.org/files/03_2016_pocket_leitlinien_praevention.pdf Abrufdatum: 23.09.2021
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118737/Fuer-Praevention-von-Herz-Kreislauf-Erkrankungen-bei-Familien-ansetzen Abrufdatum: 23.09.2021
- https://dzhk.de/herz-kreislauf-erkrankungen/krankheiten/praevention/ Abrufdatum: 23.09.2021
- https://www.bnk.de/herz-kreislauf-erkrankungen.html Abrufdatum: 23.09.2021