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HWS Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom)

Letzte Aktualisierung: December 12, 2024

Anomalies of the cervical spine in Larsen syndrome A Cervical kyphosis B D

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Sie verspüren starke Schmerzen in der Halswirbelsäule, die sogar zu anderen schwerwiegenden Beschwerden führen? Hier besteht Handlungsbedarf – denn Sie könnten an einem sogenannten Halswirbelsäulen-Syndrom, dem sogenannten HWS-Syndrom leiden. Wir erklären Ihnen die Auslöser und Therapiemöglichkeiten und verraten Ihnen schmerzlindernde Übungen, die Sie Zuhause nachmachen können.

Schmerzen in der Halswirbelsäule

Bei einem HWS-Syndrom (auch Zervikalsyndrom genannt) haben Betroffene Schmerzen in der Halswirbelsäule. Diese Schmerzen können bis in die Arme, Hände oder Schultern ausstrahlen. In manchen Fällen strahlen die Schmerzen sogar bis in den Kopf aus und verursachen starke Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen oder Tinnitus. Gleichzeitig sind Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur um die Halswirbelsäule bei Patienten mit HWS-Syndrom häufige Beschwerden.

Verschiedene Arten des HWS Syndroms

Grundsätzlich kann man zwischen akuten und chronischen HWS-Syndromen unterscheiden: Bei akuten HWS-Syndromen sind oft Verletzungen der Halswirbelsäule durch plötzliche Überbeanspruchung die Ursache, während bei chronischen HWS-Syndromen meist degenerative Veränderungen der tragenden Strukturen der Halswirbelsäule zu den Auslösern zählen.

Ferner werden spezifische von unspezifischen HWS-Syndromen abgegrenzt. Bei sichtbaren Veränderungen an den Wirbeln, Wirbelgelenken oder Bandscheiben spricht man von einem spezifischen HWS-Syndrom. Können keine Verletzungen oder Strukturschäden an der Wirbelsäule festgestellt werden, spricht man hingegen von einem unspezifischen HWS-Syndrom, welches den Großteil der HWS-Syndrome ausmacht.

Auslöser eines HWS Syndroms

Schmerzen in der Halswirbelsäule können vielfältige Ursachen haben, weswegen die Beschwerden verschiedene erkrankungsbedingte Gruppen unterteilt werden:

Angeborene Erkrankungen

  • Skoliose
  • Morbus Scheuermann
  • Missbildung bei der Anlage der Wirbelkörper

Verschleißerscheinungen

  • Bandscheibenveränderungen
  • Ligamentäre Störungen (Funktionsstörungen von Haltebändern)
  • Störungen der Wirbelgelenke
  • Osteophytäre Reaktionen (Knochenanbauten an der Halswirbelsäule)

Entzündliche Erkrankungen

Stoffwechselerkrankungen

  • Osteoporose (Knochenabbau)
  • Rachitis (Erweiterung des Knochens durch Vitamin-D-Mangel)

Aber auch ganz andere Ursachen können einem HWS-Syndrom zugrunde liegen: Insbesondere Frakturen oder Traumata der Halswirbelsäule, Tumorerkrankungen, starke körperliche Betätigung oder Zugluft gehören zu den außergewöhnlicheren Gründen des Beschwerdebildes.

Diagnose eines HWS Syndroms

Um das HWS-Syndrom zu diagnostizieren, führt der behandelnde Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung durch: Hierbei wird die Bewegung und Funktionalität der Wirbelsäule und der Zwischenwirbelgelenke getestet. Im Anschluss wird die Muskulatur auf Verspannungen, Verhärtungen und druckschmerzhafte Stellen abgetastet.

Zusätzlich wird das Gefühl, die Kraft und die Reflexe in den Armen untersucht. Starke Verschlechterungen in diesen Bereichen deuten auf eine Nervenveränderung hin – in diesem Fall sollte ein Neurologe konsultiert werden. Auch eine Röntgenaufnahme oder ein MRT gehören zu den Standard-Untersuchungsmethoden beim HWS-Syndrom.

Behandlung eines HWS Syndroms

Je nach Ursache des HWS-Syndroms gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Die chirotherapeutische Deblockierung der Wirbelgelenke sowie intensive manualtherapeutische und physikalische Anwendungen mit Wärme und Reizstrom können die Beschwerden lindern.

In Individualfällen kann eine Injektion von Lokalanästhetika in die Muskulatur oder an das Wirbelgelenk hilfreich sein.

Was Betroffene selbst tun können

Übung 1 – Dehnung der seitlichen Nackenmuskulatur

  • Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl und drehen Sie Ihren Kopf um 45° nach links.
  • Winkeln Sie Ihren linken Arm an und drücken Sie Ihre linke Schulter nach unten.
  • Greifen Sie nun mit Ihrer rechten Hand über Ihren Kopf und zum linken Ohr.
  • Ziehen Sie Ihren Kopf sanft in die Dehnung, während Sie die 45° Haltung Ihres Kopfes beibehälten und Ihre linke Faust im Blick haben.
  • Halten Sie diese Dehnung für zwei bis zweieinhalb Minuten.
  • Führen diese Übung anschließend spiegelverkehrt für Ihre rechte Seite durch.

Übung 2 – Dehnung der vorderen und hinteren Nackenmuskulatur

  • Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl und greifen Sie mit beiden Händen an Ihren Hinterkopf.
  • Ziehen nun Ihr Kinn mit Hilfe Ihrer Hände möglichst weit in Richtung Brust. Wichtig ist hier, dass diese Übung langsam ausgeführt wird und Sie den Rücken gerade lassen.
  • Um die Übung auszugleichen, strecken anschließend Ihren Kopf möglichst weit nach hinten und legen Sie ihn in den Nacken.