Mehr als 900.000 invasive Herzkatheter-Untersuchungen werden pro Jahr in Deutschland durchgeführt wegen des Verdachts einer koronaren Herzkrankheit (KHK).
In weit mehr als der Hälfte der Fälle stellt sich dabei jedoch heraus, dass gar keine Verengung der Herzkranzgefäße vorliegt – diese könnten sofort während des Herzkatheters mittels eines Stents behandelt werden.
In den letzten Jahren kam es zu großen Verbesserungen im Bereich der Diagnostik sogenannter nicht-invasiver Bildgebungsverfahren, allen voran dem Kardio MRT und Kardio CT.
Diese könnten gleichbedeutend dem Herzkatheter zur Diagnostik durchgeführt werden und es könnten so viele unnötige und potentiell gefährliche Herzkatheteruntersuchungen vermieden werden.
Bildgebende Verfahren zur Diagnose von Herzkrankheiten
Das Herz in all seinen Funktionen und Strukturen sichtbar zu machen, um möglichst frühzeitig Erkrankungen zu diagnostizieren, ist das grundlegende Bestreben der Kardiologie. Mit immer feiner auflösenden bildgebenden Verfahren gelingt es heute, das Herz, die Herzklappen und die Herzgefäße präzise darzustellen.
Im Folgenden soll ein Überblick gegeben werden, mit welchen Untersuchungsverfahren eine Herzdiagnostik durchgeführt werden kann.
Zu den bildgebenden Verfahren gehören:
- Echokardiografie
- Computertomografie des Herzens (Herz CT)
- Magnetresonanztomographie des Herzens (Herz MRT)
- Herzkatheter
Der Herzkatheter ist eine Operation mit Risiken
Ein Herzkatheter ist ein feiner, biegsamer Kunststoffschlauch, der während der Untersuchung unter Röntgenkontrolle durch ein Blutgefäß bis zum Herzen vorgeschoben wird.
Bei der Herzkatheter-Untersuchung handelt es sich um eine minimalinvasive Operation mit Risiken. Um den Katheter vom Handgelenk oder der Leiste zum Herzen zu führen, muss eine Arterie punktiert werden. Das kann zu Nachblutungen, Gefäß- und Nervenirritationen, Blutergüssen und in extrem seltenen Fällen zu tödlichen Komplikationen führen. Deshalb müssen die Patienten nach der Untersuchung für eine gewisse Zeit in der Klinik beobachtet werden.
Als schonende und risikoärmere Alternativen zum Herzkatheter gelten seit geraumer Zeit das Herz CT bzw. Herz MRT. Allerdings gibt es auch bei diesen beiden Verfahren Unterschiede.
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Wie ein Kardio CT funktioniert
Beim Herz CT, auch Cardio CT oder Computertomographie des Herzens genannt, handelt es sich um ein modernes Röntgen-Diagnose-Verfahren, das als schonende und zuverlässige Alternative zum Herzkatheter angesehen werden kann.
Im Gegensatz zur Herzkatheter-Untersuchung kann ein Herz CT ambulant und nichtinvasiv, d.h. ohne Einfüren eines Katheters in eine körpereigene Arterie, durchgeführt werden.
Gründe für ein Kardio CT
Durchgeführt wird ein Herz CT unter anderem bei
- V.a. Koronare Herzerkrankung (KHK)
- Erhöhtem Risiko für eine Herzerkrankung (Rauchen, Diabetes)
- Verdacht auf Arteriosklerose (Verkalkung) der Herzkranzgefäße (Kalk-Score)
Mit der Kardio MRT (oder auch Herz MRT) können sowohl Fragen zur Anatomie des Herzens, zur funktionellen Beurteilung der Herzkammern und Herzklappen als auch zu Erkrankungen des Herzmuskels beantwortet werden. Zusätzlich können auch exakte Aussagen über die Durchblutung und damit über die Wahrscheinlichkeit einer signifikanten Koronaren Herzerkrankung (KHK) getroffen werden.
Für eine MRT des Herzens ist zusätzlich das Anlegen eines EKGs (Elektrokardiogramm) wichtig. Es unterstützt bei der Berechnung der Schnittbilder vom Herzen. Um das MRT Signal des Körpers zu verbessern, kann es zudem sein, dass Sie eine Spule auf die Brust gelegt bekommen. Außerdem spritzt der Spezialist in den meisten Fällen ein nicht-jodhaltiges Kontrastmittel in die Armvene.
Während der Kardio MRT müssen Sie in gewissen Abständen die Luft anhalten. Dadurch ist es möglich, ein ruhiges, scharfes Bild des Herzens zu bekommen.
Gründe für ein Kardio MRT
Ein Herz MRT wird durchgeführt bei
- Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)
- Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis)
- Herzklappenfehler
- Angeborene Herzfehler
- Durchblutungsstörungen
- Koronare Herzerkrankung
- Vitalität des Herzmuskels nach Herzinfarkten
- Unterschiedliche Formen einer Herzmuskelerkrankung
- Herztumoren/Raumforderungen, Thrombus im Herzen
- Erkrankung der Aorta oder der zentralen Lungenarterien
Im Gegensatz zur Computertomografie, die mit Röntgenstrahlen arbeitet, wird bei der Magnetresonanztomographie keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Vielmehr arbeitet diese Methode mit Radiowellen und Magnetfeldern, die nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keinerlei Nebenwirkungen für die Patienten haben.
Lediglich dann, wenn sich sogenannte ältere ferromagnetische Materialien im Körper befinden (z.B. Schrittmacher, Metallsplitter im Auge, Cochlear Implantat), kann die Methode nicht angewandt werden.
Inzwischen werden jedoch zumeist MRT taugliche Schrittmacher. Und Defibrillatoren implantiert, sodass es sich hierbei nicht mehr um Kontra-Indikationen handelt.
Kosten für ein Herz CT und Herz MRT
Erfahrungsgemäß übernehmen private Krankenkassen die Kosten für eine Cardio CT-Untersuchung. Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung können einen Kostenvoranschlag erhalten, um vorab abzuklären, ob ihre Kasse die Kosten für die Untersuchung übernimmt oder ob die Untersuchung im Rahmen der Selbstzahlung erfolgt.
Auch beim Kardio MRT handelt es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), deren Kosten von gesetzlichen Krankenversicherungen in der Regel nicht gezahlt werden. Auch hier kann eine Voranfrage bei den gesetztlichen Krankenkassen durchgeführt werden.
Die Kosten für Privatpersonen bewegen sich im Normalfall – je nach Umfang der Untersuchung – im Rahmen von ca. 500-1200€.
Herz MRT bei medneo
Bei medneo* werden Herz MRT-Untersuchungen von einem Expert*innennetzwerk der kardialen Bildgebung durchgeführt, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin und der Universität Heidelberg. Ihre Bilder werden mit High-End Geräten hergestellt und von sehr erfahrenen Kardiolog*innen befundet. Aktuell bieten spezialisierte medizinische Expert*innen eine Herz MRT Untersuchung an insgesamt 14 deutschen medneo Standorten an.
Priv.-Doz. Dr. med. Henning Steen
Facharzt für Kardiologie und Head of Cardiac Imaging medneo
In den letzten vier Jahren war Herr Priv.-Doz. Dr. Steen als Leiter des Zentrums für Kardiale Bildgebung (ZKB) am Marienkrankenhaus in Hamburg prägend tätig. Er baute das Institut zu einem der größten Kardio-MRT-Zentren Deutschlands aus.