Wenn das Laufen zur Qual wird, beeinträchtigt das nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Lebensqualität. Neben vielen anderen Beschwerden im Bereich der Beine und Füße, sind Schmerzen in den Zehen besonders unangenehm. Wir zeigen Ihnen, wodurch die lästigen Schmerzen häufig verursacht werden und was Sie dagegen unternehmen können.
10 Zehen – 100 Gründe
Machen wir es kurz: Es gibt zahlreiche Ursachen, die Schmerzen in den Zehen grundsätzlich auslösen können. Eine Pauschalantwort, warum Schmerzen in den Zehen entstehen, ist folglich nicht möglich. Dennoch gibt es eine Reihe von Gründen, die besonders häufig mit den Beschwerden in Verbindung gebracht werden:
Schmerzen in den Zehen: Über- oder Fehlbelastung der Füße
Unsere Füße erbringen täglich eine enorme Höchstleistung: über eine Strecke von durchschnittlich 5.000 Schritten pro Tag tragen sie unser volles Körpergewicht. Wir laufen, springen und tanzen, während unsere Füße die Belastung dämpfen.
Doch dies ist nicht in Stein gemeißelt: Bei Fehlstellungen und geschwächter Fußmuskulatur kann es zu einer Über- oder Fehlbelastung kommen und sich als Schmerz bemerkbar machen. Insbesondere falsches Schuhwerk kann die Schädigung des Fußes auslösen und verstärken.
Schmerzen in den Zehen: Nervenschäden
Schon gewusst? Durch Ihre Füße laufen etliche Nerven – einerseits für die Gefühlswahrnehmung, andererseits für Steuerungssignale der Muskulatur und für das Gleichgewicht. Von Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass eine dieser Nerven verletzt oder eingeklemmt wird. Dies äußert sich normalerweise über brennende Schmerzen im Fuß und häufig auch über ein Taubheitsgefühl in den Zehen.
Schmerzen in den Zehen: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
Im Falle von schubförmigen Schmerzen, die auch in Ruhephasen auftreten, können auch Entzündungen der Gelenke wie z.B. bei Rheuma die Ursache sein.
Schmerzen in den Zehen: Weitere Erkrankungen
Neben den oben genannten Beispielen gibt es eine Vielzahl von möglichen Ursachen für Schmerzen in den Zehen. Dazu zählen u.a.:
- Fußdeformitäten (z.B. Plattfuß)
- Verknöcherungen (z.B. Fersensporn)
- Knorpel- und Knochenverschleiß
- Entzündungen des Zehengewebes und des Fußnagels
- Hühneraugen und Dornwarzen
Schmerz ist nicht gleich Schmerz
Jedes Krankheitsbild ist einzigartig und unterscheidet sich in Diagnose, Verlauf, Therapie – und auch in der Symptomatik! Da es eine Vielzahl an möglichen Erkrankungen gibt, die für Zehenbeschwerden verantwortlich sind, können die Symptome nicht verallgemeinert werden. Falls Sie von langanhaltenden Schmerzen im Bereich der Zehen betroffen sind, sollten sie einen Arzt konsultieren.
Behandlungsvielfalt bei Schmerzen in den Zehen
Grundsätzlich gilt: Je nach Erkrankung muss eine andere Behandlungsmethode angewandt werden. Der medizinische Ansprechpartner bildet hierbei ein Orthopäde. Die folgenden Maßnahmen können Sie dennoch in Betracht ziehen:
Kühlung
Insbesondere bei Überbelastungen, Frakturen und Gelenkschmerzen kann Kühlung den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Hierfür eignet sich ein sogenanntes Coldpack – aber auch provisorische Methoden können den gewünschten Effekt erzielen.
Unser Tipp: kühlen Sie die betroffene Stelle mehrmals am Tag über einen Zeitraum von maximal 20 Minuten. Außerdem sollten Sie das Kühlmittel zusätzlich mit einem Hand- oder Küchentuch einwickeln, um mögliche Erfrierungen zu vermeiden.
Fußbäder
Bei leichten Entzündungen des Zehengewebes oder des Fußnagels können desinfizierende Fußbäder wahre Wunder wirken. Aber auch bei Hühneraugen, Nagelpilz und bei Erkältungen kann das Fußbad als Teil der Hydrotherapie positive Effekte haben.
Das Beste: viele dieser Fußbäder können ganz bequem mit alltäglichen Hausmitteln hergestellt werden. Insbesondere mit Salz angereicherte Fußbäder wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Aber Achtung: bei mittleren bis schweren Entzündungen sowie im Falle einer Ausbreitung sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Passendes Schuhwerk
Häufige Ursache für das Auftreten von Zehenbeschwerden ist das Tragen von falschen Schuhen. Hierbei können Experten, wie der Orthopäde oder der Physiotherapeut weiterhelfen und die Wahl des richtigen Schuhwerkes für eine gute Fußgesundheit erleichtern.
Oftmals reicht schon eine ergonomische Fußeinlage, um Beschwerden zuverlässig zu lindern.
Weitere Maßnahmen können sein:
- Präparate aus der Apotheke (v.a. bei Hühneraugen und Dornwarzen)
- Physiotherapie
- Gehtraining
- Akkupunktur
Übung für gesunde Zehen
Schon gewusst? Regelmäßiges Barfußlaufen fördert die Fußgesundheit. Durch das Weglassen von Schuhwerk wird die Muskulatur trainiert, wodurch die aktive Stabilisation des Fußes gefördert wird. Zusätzlich regt das Barfußlaufen die Durchblutung an und hilft dabei Krankheiten vorzubeugen.
Quellen
- https://gelenk-klinik.de/fuss/fussschmerzenfersenschmerzen.html#nervenkompression Abrufdatum: 12.10.2021
- https://www.orthopaedie-am-guerzenich.de/fusschirurgie/krankheitsbilder-der-fussregion/rheumafuss/ Abrufdatum: 12.10.2021
- https://www.apotheken.de/symptome/12711-beschwerden-in-mittelfuss-undzehen Abrufdatum: 12.10.2021
- https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Fuss-und-Zeh-Physiotherapie-gegen-Schmerzen,zehen104.html Abrufdatum: 12.10.2021